Abgeschickt von Andreas am 07 Juni, 2000 um 01:34:56
Nachdem alle Mitgärtner im vergangenen Jahr neidisch auf unsere Tomaten geschielt haben, haben wir ihnen unsere kleinen, aber einfachen Geheimnisse zum allgemeinen Anbau von Gemüse auf Sandboden verraten:
1. Bei der Sortenwahl sollte man auf wertvolle alte Sorten achten. Unsere Tomatensamen waren von einer rumänischen Bekannten, die Paprikasamen aus Früchten von einem rumänischen Wochenmarkt. Oft sind diese Sorten viel schmackhafter, als das was es an Saatgut zu kaufen gibt.
2. Nicht alle Gemüsearten sind Sandbodenfreunde. Gurken, Möhren, Zwiebeln (erstaunlicherweise) bevorzugen bindigere Böden. Man sollte sich auf solche Arten konzentrieren, denen der Boden zusagt oder die sich Sandboden gegenüber tolerant verhalten. Dazu gehört Knoblauch, Rote Beete, Erbsen, Knollenfenchel, Tomaten, Paprika, Zucchini und Kürbis.
3. Paprika, Kürbisse, Zucchini, Fenchel, Zwiebeln und Auberginen stehen jeweils in einem Trichter aus Erdreich. So lassen sie sich einerseits gut gießen, Wasser und aufgeschlossene Nährstoffe kommen direkt an die Wurzeln und der Erdboden bleibt länger feucht. Auch Regenfälle können besser ausgenutzt werden und das Mikroklima ist besser.
4. Düngen nach Beschau. Auf Sandboden werden die Nährstoffe durch das viele Gießen leicht ausgewaschen. Geht die Blattfarbe von dunkelgrün nach hellgrün helfen Hornspäne oder Kompostextrakt.
5. Beim vereinzeln verschiedener Gemüse muß nicht alles Herausgezogene auch auf den Kompost wandern. Viele Gemüsearten lassen sich nach dem Zupfen aus der Reihe neu aufpflanzen und wachsen oftmals besser als die verbliebenen Pflanzen (z.B. Rote Beete, Knollenfenchel).
Humoser Sandboden hat auch Vorteile. Er erwärmt sich wegen des geringen Wassergehaltes und des hohen Humusgehaltes schnell. Stehende Näße tritt nicht auf, so daß es selten zu Fäulnis kommt. Schnecken meiden den trockenen Oberboden. Mit der richtigen Bewässerung und ausreichenden Kompostgaben lassen sich gute Ernten erzielen.
Andreas Böhm
Gartenberater für CONNATUR