Stickstoff im Chinaschilf
Da in den Wurzeln des Chinaschilfes Bakterien leben, die das Gewächs mit Stickstoff versorgen, kommt das schnell wachsende Gras ohne Stickstoffdünger aus, hat Anton Hartmann vom GSF-Forschungszentrum in Neuherberg bei München herausgefunden. Bisher waren Stickstoff fixierende Bakterien nur bei Hülsenfrüchten nachgewiesen worden. Die 'Entdeckung der Stickstoff fixierenden Bakterien im Chinaschilf weckt erstmals Hoffnungen, man könne die Bakterien auf andere Gräser übertragen, zu denen Nutzpflanzen wie Getreide, Reis und Mais gehöreen. RHK
( Quelle Welt 30.08.2001 )
Bakterien sollen Dünger überflüssig
machen
Pflanzen erhalten Stickstoff durch Symbiose
mit Mikroorganismen – Gene steuern das Zusammenspiel
Von Claudia Ehrenstein
Berlin - Ein internationales Forscherteam aus den USA, Kanada und Europa hat erstmals das Erbgut eines Stickstoff fxierenden Bakteriums entziffert, berichtet das amerikanische Wissenschaftsmagazin "Science" in seiner neuesten Ausgabe. Damit könnte es künftig möglich sein, weltweit den Einsatz von Stickstoffdünger zu reduzieren und die Ernteerträge zu steigen.
"Sinorhizobium meliloti hat eine enorme landwirtschaftiche Bedeutung", sagt Professor Alfred Pühler, Pflanzengenetiker an der Universität Bielefeld und einer der Autoren des "Science"-Artikels. Das Bakterium lebt in den Wurzeln der Luzerne, macht dort den lebenswichtigen Stickstoff für die Pflanze überhaupt erst verfügbar. Im Gegenzug versorgt die Luzerne das Bakterium mit Zucker und anderen Nährstoffen. Die Wurzeln der Luzerne senden dabei im Boden bestimmte Signale um die nützlichen Bakterien anzulocken.
Es komme nun darauf an diese Symbiose im Detail zu verstehen, erklärt Pühler. Die Sequenz des Bakterienerbguts liefert dafür das Handwerkzeug. Für jedes einzelne Gen muss nun die Funktion entschlüsselt und die Bedeutung für die Svmbiose untersucht werden. Durch gentechnische Eingriffe, so hofft Pühler, könnte dann das Zusammenspiel von Bakterium und Pflanzen und damit das Wachstum der Luzerne möglicherweise verbessert werden.
Die Luzeme gehört zu den
Hülsenfrüchtlern, den so genannten Leguminosen. Als Narungsmittel
und Futterpflanze spielt diese Pflanzenfamilie eine zentrale Rolle in der
weltweiten Landwirtschaft. Sämtliche Arten von Bohnen und Erbsen,
aber auch Lupiene und Klee, Erdnuss und Johannisbrotbaum sind Leguminosen.
Sie wachsen auch auf stickstoffarmen
Böden, müssen nicht gedüngt
werder. Der Anbau von Leguminosen sei vor allem in den Entwicklungsländern
von großer Bedeutung, so Pühler.
Um zu verstehen, wie die Knöllchenbakterien mit den Legominosen interagieren, ist es notwendig, auch das Erbgut zu entschlüsseln. Daher arbeiten Forscher bereits an der Sequenzierung von Medicago truncatula, einer Leguminose aus dem Meerraum, berichtet Pühler. Wenn erst einmal feststeht, welche Gene der Pflanzen die Symbiose mit dem Bakterium steuern, könnte dieses Wissen genutzt werden, damit küftig auch Nicht-Leguminosen die Knöllchenbakterien anlocken und für sich nutzbar machen können.
Diese Anwendung liege allerdings
noch in feiner Zukunft, meint Pühler. Denkbar sei aber, eines
Tages auch Gräser einer solchen Symbiose mit den Knöllehenbakterien
zuzuführen. "Dann könnte auch bei Nutzpflanzen wie Reis
und Weizen auf Stickstoffdünger komplett verzichtet werden."
(Quelle Welt 27.07. 2001)
Geruchloser Gülledünger
Ein Verfahren, um Schweinegülle den Gestank zu nehmen, hat das Frauenhofer - Institut für Chemische Technologie in Pfinztal entwickelt. Dabei werden die Feststoffe aus der Gülle herausgefiltert und zu Kompost verarbeitet. Aus dem übrigen Konzentrat entsteht ein geruchloses Pulver, das sich als Langzeitdünger eignet. dpa
( Quelle Welt 28.03 2001 )
Ein Pilz mit dem Namen Piriformospora indica aus der Wüste Nordindiens könnte bald künstliche Düngemittel Einsatz in der Landwirtschaft und im Gartenbau deutlich reduzieren. Botaniker der Universität Tübingen experimentieren im Labor mit dem Pilz, der die Wurzeln der Pflanzen umspinnt und die Aufnahme von Wasser und Nährsalzen verbessert.