Länger leben durch Karotten


Der sekundäre Pflanzenstoff Carotin, reichlich in Karotten enthalten, senkt die Sterblichkeit bei Senioren, fasst heute Diplom Oecotrophologin Katrin Raschke von der Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik aus Aachen das Ergebnis einer aktuellen europäischen Studie zusammen. Im Rahmen der SENECA-Studie zur Ernährung europäischer Senioren ermittelten Wissenschaftler aus den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich bei 1.168 Senioren im Alter zwischen 70 und 75 Jahren die Plasmakonzentrationen an a- und ß-Carotin. Nach zehn Jahren bewerteten sie den Zusammenhang zwischen aufgetretenen Todesfällen und den früheren Carotin-Konzentrationen im Blutplasma. Für Personen mit einem hohen Carotin-Status ergab sich eine geringere Gesamtmortalität sowie ein geringeres Sterberisiko durch Krebsleiden. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ließ sich ebenfalls ein positiver Zusammenhang feststellen, allerdings beschränkt auf schlanke Menschen mit einem Body-Mass-Index von unter 25. Um ihre Ergebnisse weiter zu untermauern, führten die untersuchenden Wissenschaftler um Brian Buijsse eine übergeordnete Auswertung mit vier weiteren Studien durch. In diese Meta-Analyse flossen Daten von insgesamt 4.417 Personen im Alter über 60 Jahren ein. Die Forscher teilten die Testpersonen nach ihrem Plasma-Carotingehalt in vier Gruppen ein. Die Gruppe mit den höchsten Werten hatte im Vergleich zur Gruppe mit den niedrigsten Werten ein um den Faktor 0,72 verringertes Sterberisiko. Die sekundären Pflanzenstoffe a- und ß-Carotin bilden die Vorstufe von Vitamin A und sind wirksame Fänger freier Radikale, die am Fortschreiten des Alterungsprozesses und der Entstehung von Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beteiligt sind. Daher könnten Menschen mit mehr Radikalfängern im Blut ein geringeres Risiko dieser chronischen Erkrankungen aufweisen, interpretiert Katrin Raschke die Studienergebnisse. Demzufolge sollten nicht nur Senioren auf eine ausgewogene Kost mit reichlich carotinreichen gelben und grünen Obst- und Gemüsesorten achten. Spitzenreiter unter den Carotinlieferanten ist die Karotte, aber auch Kürbis, Grünkohl, Spinat und Aprikosen sind gute Quellen.

Eine Tabelle mit dem alpha- und beta-Carotingehalt einzelner unerhitzter Gemüsesorten und Obst kann unter www.ernaehrungsmed.de eingesehen werden.

08.12.2005

(Quelle www.gourmet-report.de )

Gemüse ist mehr als ein Nahrungsmittel

Karottenextrakt kann Antibiotika ersetzen

Unter dieser Überschrift berichten die Stuttgarter Nachrichten in der Medizinseite vom 18.  Oktober 2000, der Nachweis sei gelungen, dass bestimmte Inhaltsstoffe von Möhren, Äpfeln, Heidelbeeren und Preiselbeeren Durchfallbakterien wirksam stoppen können und Durchfall bereits nach zwei Tagen abklingt.  Sie sind vielen Antibiotika überlegen und können diese teilweise ersetzen.
In fast 20-jähriger Forschungsarbeit haben der Leiter der Erlanger Universitätskinderklinik, Pro£ Dr. Guggenbichler, und der Wiener Pharmakologe Prof.  Jurenitsch herausgefunden, dass Oligogalakturonsäuren, die in Möhren und den genannten Obstarten enthalten sind, die krankheitserregenden Darmbakterien daran hindern, an der Darmwand anzudecken und damit die Krankheit auszulösen.
Oligogalakturonsäuren, die chemisch zu den Kohlenhydraten gehören, können bereits in Konzentrationen von nur 0,005% Bakterien vollständig blockieren.  Damit die wirksamen Moleküle frei werden, müssen die Möhren allerdings gekocht werden.
Die Wissenschaftler schlagen vor, den Kindernahrungsmitteln Karottenextrakt beizumischen.  Darüber hinaus halten sie es für möglich, durch die Beimischung von Möhrenextrakt zu den Futtermitteln auf den Einsatz von Antibiotika in der Tierzucht zu verzichten.
Hans-Christoph Scharpf
Hannover

(Quelle "Gemüse" Dezember 2000)
 

KAROTTEN KOCHEN

Möhren sind gesund.  Anders als andere Gemüse jedoch im gegarten Zustand noch mehr als roh.  Das fand ein Forscherteam der Universität Arkansas in Fayettville heraus.  Grund: Wurzelgemüse, zu denen Karotten gehören, setzen bei Erhitzen verstärkt Antioxidantien frei.  Die wiederum schützen Zellen vor den schädlichen freien Radikalen, die verstärkt durch Rau-chen, Stress und Umweltgifte auftreten.  Freie Radikale entstehen bei der Atmung, bei der sich eingeatmeter Sauerstoff teilweise in schädliche Moleküle umwandelt

(Quelle Impulse Dezember 2000)
 
 

Neue Möhrensorte erhält erst durch
           Tiefkühlung ihren knackigen Biss

 Forschern in Bedford züchten "stabile" Karotten
Bedford- Gemüsesorten, die ausschließlich für den Verzehr nach  dem Einfrieren geeignet sind, hat der britisch-niederländische  Konzern Unilever entwickelt. Damit werde den Wünschen der Verbraucher nach frischem und knackigem Tiefkühlgemüse Rechnung getragen, sagte Andrew Ormerod vom Unilever-Labor in Bedford (Großbritannien) auf dem 3. internationalen Kongresses zur Biomechanik von Pflanzen. Mit der Marktreife rechnet das Unternehmen in wenigen Jahren.
 Da beim Einfrieren von Gemüse die zellulären Strukturen durch Eiskristalle zerstört werden, verlieren etwa Karotten ihre Bissfestigkeit. Aus den zerstörten Zellen treten Inhaltsstoffe wie Vitamine aus. Zudem verändere sich der Geschmack, erläutert
Ormerod.
 Durch Züchtung sei es nun den Forschern in Bedford gelungen, die Zellwände von Karotten stabiler und die Zellgröße kleiner zu gestalten. Zwar werden die Zellen beim Einfrieren immer noch zerstört, aber durch die Veränderungen bleiben Zellstruktur und der Zusammenhalt im Gewebe erhalten. "Direkt vom Feld sind diese Möhren völlig anders als konventionelle Karotten", so Ormerod. Ihren gewohnten Biss erhalten sie erst nach der Tiefkühltruhe. dpa

(Quelle Welt 4.10.2000)
 

Goumets

Feinschmecker von Geburt an

Ob wir Spinat lieben oder hassen, Bier- oder Weintrinker werden, könnte mehr sein als nur Zufall: Auf einer Sitzung der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft in Miami wurde jetzt eine Untersuchung vorgestellt, bei der Frauen im letzten Drittel der Schwangerschaft sowie in den ersten zwei Monaten der Stillzeit entweder häufiger Möhrensaft oder entsprechend oft Wasser tranken. Danach beobachteten sie die Vorlieben der Säuglinge. Und tatsächlich aßen die Säuglinge der ersten Gruppe lieber Brei mit Möhrenaroma, die anderen lieber ohne. So saugen wir mit der Muttermilch (und dem Fruchtwasser) möglicherweise auch gleich unsere Esskultur ein.

(Quelle Capital 15/2000)
 
 

Nematoden wirksam gegen Möhrenfliege

Nach erfolgreichen Praxisversuchen auf der Insel Jersey kommt in England die Verwendung von Steinernema-Nematoden gegen Möhrenfiege wieder ins Gespräch.

Wie die englische Fachzeitschrift,.Grower" meldet, sind dieses Jahr entsprechende Versuche in unterschiedlichen Anbauregionen Großbritanniens vorgesehen. Geprüft werde auch die Wirkung gegen Kohlwurzelfliegen. Bei den letztjährigen Versuchen auf der Insel Jersey wurden mit Steinernema - Nematoden höhere Wirkungsgrade gegen Möhrenfliege als mit Insektiziden erzielt. Doch wurde mit hoher Ausbringungsrate gearbeitet (3 300 Steinernema pro Hektar). Das Ausbringen der Nematoden erfolgte durch Spritzungen mit Wasser (400 Liter pro Hektar). Das Verfahren eignet sich nur für bewässerbare Standorte. Vor der Applikation muss der Boden gut feucht sein. Die Bodentemperatur soll über zehn Grad betragen.

(Quelle- Taspo Nr. 29/00)