Baldrian
Anbau
Baldrian stellt keine besonderen Ansprüche. Er gedeiht auf trockenen und
feuchten Böden, im Halbschatten und in der prallen Sonne. Gesät wird
Baldrian von Mitte März bis Ende Mai direkt im Freiland. Reihenabstand
50cm, Aussaatmenge 50 Korn pro laufenden Meter. Den Samen nicht mit Erde abdecken,
da Baldrian ein Lichtkeimer ist. Bis zur Keimung ist der Samen immer gut feucht
zu halten, da er sonst schnell austrocknet. Die Keimzeit beträgt 7 - 14
Tage, bei ungünstigen Bedingungen auch schon mal etwas länger.
Nach dem Auflaufen der Pflanzen wird auf 25cm in der Reihe vereinzelt. Erst
im zweiten Jahr werden von September bis November die Wurzeln ausgegraben.
Konservierung
Baldrianwurzeln werden bei Temperaturen um + 35° C gedörrt.
Verwendung in der Volksheilkunde
Äußerlich wird
Baldriantinktur bei nervösen Sehstörungen, bei Sehschwäche und
Überanstrengung der Augen angewandt. Innerlich hilft Baldriantee bei Nervosität,
Schlaflosigkeit, nervösen Herzbeschwerden, krampfartigen Schmerzen im Magen-
und Darmbereich, Migräne sowie bei der Abgewöhnung von Nikotin und
Alkohol.
Zur Teeherstellung gibt man 1 Teelöffel der feingeschnittenen Wurzeln in
1/4 Liter Wasser und läßt dieses 5 Minuten kochen. Zur Herstellung
einer Baldriantinktur werden die zerkleinerten Wurzeln in einem Glasgefäß
mit Branntwein oder hochprozentigem Alkohol bedeckt und 14 Tage verschlossen
an einen sonnigen Platz gestellt. Anschließend preßt man die Wurzeln
aus und filtriert den Sud. Bei Bedarf nimmt man die Tinktur mit Wasser verdünnt.
Kinder nehmen 10—15 Tropfen, Erwachsene 20—25 Tropfen. Baldrian darf nicht überdosiert
werden, da er sonst schädigend wirkt.