Ysop
Hyssopus officinalis - Labiatae
Anbau
Ysop stellt keine besonderen Ansprüche, gedeiht jedoch
am besten auf durchlässigen, nicht zu nassen, kalkhaltigen Böden in
sonniger Lage. Gesät wird Ysop ab Mitte März im geheizten Gewächshaus,
Frühbeetkasten oder auf der Fensterbank. Ab Ende Mai wird er im Abstand
von 25x30 cm im Freiland gepflanzt.
Freilandaussaaten sind von Mitte bis Ende Mai möglich.
Empfohlener Reihenabstand 30 cm, Aussaatmenge 50 Korn pro laufenden Meter. Der
Samen darf nur leicht angedrückt, jedoch nicht mit Erde abgedeckt werden,
da Ysop ein Lichtkeimer ist. Je nach Anzuchttemperatur liegt die Keimdauer zwischen
7 und 21 Tagen. Freilandaussaaten werden nach dem Auflaufen auf 25 cm in der
Reihe vereinzelt.
Die jungen Blätter und Triebspitzen können laufend
geerntet werden. Die Haupternte erfolgt erst kurz vor oder mit Beginn der Blüte.
Bei günstigen Witterungsverlauf kann eine zweite Ernte im Herbst erfolgen.
Eine leichte Stickstoffgabe nach dem ersten Schnitt beschleunigt das Wachstum.
Kommt Ysop zur Blüte, dient er als Bienenweide.
Da Ysop ein Halbstrauch ist, ist eine mehrjährige
Ernte möglich, auch sollte man dem Ysop in rauhen Lagen einen Winterschutz
geben, da er sonst erfriert.
Konservierung
Ysop kann durch Trocknen Konserviert werden, jedoch verliert
er dabei einen Teil seiner Würzkraft. Besser hat sich Einfrieren oder Einlegen
in Öl bewährt.
Verwendung
in der Küche
Ysop wird zum Würzen von Salaten, Soßen, Suppen,
Braten, Kartoffeln, Sellerie und Fleischsalaten verwendet.
Gut schmeckt er auch zu rohen Tomaten und Quark, zu Leberklößchen,
Ragout und Rouladen. Außerdem wird Ysop zur Likörherstellung verwandt.
Wichtig! Ysop nie mitkochen, denn dann verliert er sein
Aroma. Er wird immer erst an die fertigen Speisen gegeben.
Verwendung in der Volksheilkunde
Bereits
im Mittelalter wurde Ysop in den Klostergärten angebaut und sehr geschätzt.
Er wird bei Brust- und Lungenkranken, bei chronischem
Bronchialkatarrh, bei Darmverschleimungen, bei Verdauungsstörungen sowie
bei Wasser- und Gelbsucht eingesetzt.
Zur Teezubereitung nimmt man 1 Teelöffel des getrockneten
Krautes und übergießt es mit kochendem Wasser.
Von diesem Tee trinkt man täglich 2 - 3 Tassen. Ysop
in Essig gekocht kann als Mundspülwasser bei Zahnschmerzen
genommen werden. Appetitanregend wirkt Ysop, wenn er mit
Weingeist angesetzt wird. Eine habe Stunde vor dem Essen nimmt man 10 Tropfen
davon ein. Für eine Tinktur benötigt man 1 Liter hochprozentigen Alkohol,
10 g blühende Triebspitzen, 10 g Basilikum, 10 g Pfefferminzblätter,
20 g Wermutbättter und 20 g Salbei. Die Kräuter werden zerkleinert,
mit dem Alkohol aufgegossen und in einem verschlossenen Gefäß an
einem warmen Platz 3 Wochen aufbewahrt.
Anschließend wird das Ganze abgepreßt, filtriert
und in eine Flasche gefüllt. Bei Bedarf nimmt man gegen Nervosität
und Schlaflosigkeit 20 Tropfen auf Zucker oder in Vanilletee. Bei Husten und
Halsentzündungen hilft Ysopsirup. 1 Liter Wasser und 1,6 kg Zucker werden
zu Sirup gekocht. Anschließend gibt man 100 g blühende Triebspitzen
in den noch warmen Sirup und verrührt diese gut. Nach Erkalten wird das
Ganze filtriert und schon ist der Sirup fertig.
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