kleine Kräuterkunde
 

Waldmeister

Galium odoratum - Rubiaceae

Anbau
Waldmeister, eine ausdauernde Waldpflanze, liebt einen feuchten, humosen und schattigen Standort. Er gedeiht in Lauberde unter Bäumen und Sträuchern gut. Volle Sonne verträgt er nicht.

Die Vermehrung durch Aussaat ist nicht ganz einfach. Waldmeister ist ein Frostkeimer und muß deshalb schon im Herbst Mitte September bis Ende Oktober gesät werden.

Empfohlener Reihenabstand 25 cm, Aussaatmenge 50 Korn pro laufenden Meter, Aussaattiefe 0,5 cm. Die Keimzeit beträgt je nach Witterungsverlauf 21 - 200 Tage. Im Winter wird die Aussaat mit Fichtengrün abgedeckt. Im Frühjahr wird das Grün entfernt und der Waldmeister auf 25 cm in der Reihe verzogen. Wichtig ist, daß der Boden immer mit Torf, Lauberde oder

halbverrottetem Laub bedeckt ist, damit er nicht austrocknet. Auf keinen Fall darf Waldmeister gedüngt werden, das wäre der sichere Tod für ihn. Damit man die flachen Wurzeln des Waldmeisters nicht zerstört, muß das Hacken unterbleiben.

Geerntet wird erst im zweiten Jahr. Bei früheren Ernten leiden die Wurzelstöcke sehr stark. Geerntet wird das Kraut von April bis Juni kurz vor der Blüte. Verblühtes Kraut ist wertlos. Im Winter schützt man die Waldmeisterpflanzen mit einer Laub- oder

Moosabdeckung.

 

Konservierung
Das Kraut läßt sich, lose oder gebündelt, in einem luftigen und schattigen Raum gut trocknen. Volle Sonne sollte beim Trocknen vermieden werden, weil es sich sonst verfärbt. Während des Trocknens sollte das Kraut mehrmals gewendet werden.

 
 

Verwendung in der Küche
Waldmeister wird, frisch oder getrocknet, in kleinen Mengen als Aroma zu Obstsalaten, Suppen, Süßspeisen, Pudding, Kompott oder Eis gegeben. Gut schmeckt auch eine Waldmeisterbowle.

 

Verwendung in der Volksheilkunde

Waldmeister wird hauptsächlich als Tee eingenommen. Zur Herstellung nimmt man 2 - 4 g des getrockneten Krautes und überbrüht es mit einer Tasse kochendem Wasser, läßt es 3 Minuten ziehen und filtriert es anschließend. Hiervon täglich 3 Tassen getrunken, helfen bei Leberentzündungen, Wassersucht, bei Neigung zu Harnsteinbildung und Magenschmerzen sowie bei unregelmäßiger Herztätigkeit und Schlaflosigkeit. Achtung! Waldmeister darf nicht übermäßig oder zu konzentriert genommen werden. Die Folge wären Schwindel, Übelkeit und Erbrechen.

Waldmeister
Waldmeister
Galium odoratum
L. Rubiaceae

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